Bonitätsprüfung für eine Firmenkreditkarte: Schufa & Co. geben Auskunft über Ihr Unternehmen
Wenn Unternehmen eine Firmenkreditkarte beantragen, spielt meistens die Bonität eine wichtige Rolle. Auskunfteien wie die Schufa helfen Kreditkartenanbietern bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit des Antragstellers. Doch wie läuft die Bonitätsprüfung ab und erhält auch ein Mitarbeiter trotz Schufa-Eintrag eine Firmenkreditkarte? Die Antworten zu den wichtigsten Fragen lesen Sie in diesem Beitrag.
Mit dem Ziel, Zahlungsausfälle zu verhindern und somit finanzielle Risiken zu minimieren, achten Anbieter von Firmenkreditkarten auf die Bonität von Unternehmen. Auf diese Weise können sie einschätzen, ob ein Unternehmen kreditwürdig ist und in welcher Höhe ein Limit vergeben werden kann.
Das Wichtigste zur Bonitätsprüfung bei einer Firmenkreditkarte im Überblick:
Je höher das Risiko, desto mehr Informationen über ein Unternehmen werden bei der Bonitätsprüfung berücksichtigt. Das Vorgehen ist aber von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Relevant sind makroökonomische Daten der jeweiligen Branche, vergangenes Zahlungsverhalten sowie Finanzkennzahlen.
Bei einer Firmenkreditkarte für Mitarbeiter spielt die Schufa keine Rolle. Die Bonität der Geschäftsführung kann dagegen Teil der Bonitätsauskunft sein.
Bonitätsprüfung von Unternehmen bei der Beantragung einer Firmenkreditkarte
Ist Ihr Unternehmen ein kreditwürdiger Vertragspartner? Vor dieser Frage stehen Geschäftspartner regelmäßig. Sei es bei einem möglichen Kauf auf Rechnung in einem Online-Shop oder beim Beantragen einer Firmenkreditkarte, immer muss diese Frage im Voraus beantwortet werden.
Zur Prüfung der Bonität sind verschiedene Vorgehensweisen üblich. Generell gilt, je höher das Risiko, desto mehr Informationen über ein Unternehmen werden berücksichtigt.
Für Firmenkreditkarten mit einem abweichenden Zahlungs- und Leistungszeitpunkt wird immer eine ausführliche Bonitätsprüfung durchgeführt. Dafür greifen Kreditkartenanbieter auf die Daten von Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa, Crif Bürgel oder Creditreform zurück.
Die Überprüfung von kleinen und mittelständischen Unternehmen verläuft ähnlich wie die Bonitätsprüfung von Privatpersonen. Dagegen erhalten große, meist börsennotierte Unternehmen von unabhängigen Ratingagenturen wie Moody’s oder Standard & Poor’s ein Rating.
Um die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens zu bewerten, nutzen Auskunfteien zahlreiche Informationen und leiten davon die Ausfallwahrscheinlichkeit ab.
Für die Prüfung der zukünftigen Zahlungswahrscheinlichkeit werden makroökonomische Daten der jeweiligen Branche, vergangenes Zahlungsverhalten sowie Finanzkennzahlen berücksichtigt.
Im Detail kann eine detaillierte Bonitätsauskunft zu Ihrem Unternehmen folgende Daten enthalten:
Firmenhistorie
Branche
Geschäftsführung inklusive deren persönlicher Bonitäten
evtl. Muttergesellschaft und weitere Beteiligungen
laufende Unternehmenskredite und deren Fristen
bei größeren Unternehmen die Bilanz
bei kleinen und mittleren Unternehmen die Einnahmen-Überschussrechnung
Zahlungsverhalten in der Vergangenheit
Informationen zu Inkasso
Informationen zu Insolvenzverfahren
Wie wichtig ist die Bonität Ihres Unternehmens bei der Beantragung einer Firmenkreditkarte?
Welche Auswirkung Ihr Schufa-Score beim Beantragen einer Firmenkreditkarte hat, hängt auch von der Art der Kreditkarte ab. Es wird unterschieden in
Revolving-Kreditkarten mit Kreditrahmen
Debitkarte mit direkter Belastung
Prepaid-Kreditkarte auf Guthabenbasis
Bonitätsprüfung von Unternehmen für Revolving und Charge Kreditkarten
Bei beiden Kreditkartentypen spielt die Bonität eines Unternehmens eine große Rolle. Der Kredit- bzw- Verfügungsrahmen wird individuell entsprechend der Kreditwürdigkeit eines Antragstellers festgelegt. Mit einer schlechten Bonität erhalten Sie weder eine Revolving Kreditkarte noch eine Charge Kreditkarte.
Doch die aufwendigere Bonitätsprüfung lohnt sich für Unternehmen. Sie profitieren von einer erhöhten Liquidität durch die verzögerte Kreditkartenabrechnung.
Bedeutung der Bonität bei Debitkarten und Prepaid-Kreditkarten
Je nach Kreditkartenanbieter kann bei Debitkarten die Bonität eines Kunden eine verminderte Rolle spielen. Nach einer Transaktion mit einer Debitkarte wird das verknüpfte Geschäftskonto direkt belastet. Ist es nicht ausreichend gedeckt, wird die Zahlung abgebrochen.
Bei Prepaid-Kreditkarten, die auf Guthabenbasis funktionieren, existiert kein Risiko eines Zahlungsausfalls für die Anbieter. Ist nicht ausreichend Geld auf dem Kreditkartenkonto vorhanden, wird die Transaktion abgelehnt.
Wählen Sie Firmenkarten mit diesen Abrechnungsarten spielt die Bewertung Ihrer Bonität eine geringere Rolle. Manchmal wird komplett auf eine Bonitätsprüfung verzichtet. Dies unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter.
Erhalten Sie Firmenkreditkarten, trotz negativem Schufa-Score Ihrer Mitarbeiter?
Die Bonität Ihrer Mitarbeiter ist nicht relevant für die Beantragung einer Kreditkartenlösung. Trotz eines Schufa Eintrags werden Sie problemlos eine Firmenkreditkarte an Ihren Mitarbeiter ausgeben können.
Entsprechend aktueller EU-Richtlinien werden alle Transaktionen mit Firmenkreditkarten über das verknüpfte Geschäftskonto abgerechnet. Die Privatkonten der Angestellten werden mit den Karten nicht belastet. Daher sind auch Haftungsrisiken für die Mitarbeiter ausgeschlossen. Im Schadensfall haftet immer der Arbeitgeber.
Zur eigenen Sicherheit sollten Sie eine aktuelle Schufa-Auskunft vor der Herausgabe einer Kreditkarte verlangen und mit den Angestellten eine Nutzungsvereinbarung für die Firmenkreditkarten treffen.
Kreditkartenanbieter schließen eine Rahmenvereinbarung mit Ihrem Unternehmen. Darin wird auch ein Firmenkonto für alle Transaktionen festgehalten.
Je nach Unternehmensform kann dagegen die Bonität der Geschäftsführung relevant sein. Haften Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen, ist dies durchaus ein Faktor für die Bonitätsauskunft Ihres Unternehmens.
Die Bonitätsprüfung im Rahmen der Beantragung von Firmenkreditkarten schützt Kartenanbieter vor zu hohen Risiken. Sie stützen sich bei ihren Einschätzungen auf die Daten von Auskunfteien wie die Schufa, Crif Bürgel oder Creditreform. Einige dieser Daten wie die Branche oder die Firmenhistorie können Unternehmen nicht beeinflussen. Informationen zum bisherigen Zahlungsverhalten und Finanzkennzahlen dagegen schon.